Stroganow-Palais, Sankt Petersburg

Reiseführer , Bilder zu Stroganow-Palais in Sankt Petersburg

 4 

Stroganow-Palais

Nutzen Sie auch Bilder Stroganow-Palais, den Stadtplan-Stroganow-Palais sowie Hotels nähe Stroganow-Palais.

Das Stroganow-Palais (Строгановский дворец) ist ein 1754 fertiggestelltes barockes Palais in Sankt Petersburg (Russland) und eines der im Originalzustand erhaltenen barocken Bauwerke des italienischstämmigen Architekten Bartolomeo Francesco Rastrelli.

Das Palais befindet sich an der Prachtstraße Newski-Prospekt 10 unmittelbar östlich der Grünen Brücke über die Moika (Haus 17). Die beiden vorderen Fassaden sind dem Newski-Prospekt 10 und der Moika-Uferstraße zugewandt.

Geschichte

Die Bebauung des Grundstücks an der Kreuzung der damaligen Newski-Perspektivstraße mit dem Moika-Ufer begann in den 1730er-Jahren. 1742 erwarb Freiherr Sergei Grigorjewitsch Stroganow, ein Vertreter der Industriellenfamilie Stroganow und zugleich ein bedeutender Kunstsammler, die Liegenschaft mit einem noch unvollendeten Haus. Die Fertigstellung dieses Hauses unter dem neuen Besitzer verhinderte ein Großbrand im Jahre 1752, der vor allem die nahe gelegenen Holzbauten vernichtete, jedoch auch das Haus an der Querung der Moika bis auf die Grundmauern abbrennen ließ. Kurz darauf beschloss Stroganow, hier eine neue Wohnresidenz bauen zu lassen. Dass die Wahl des Architekten auf Rastrelli fiel, welcher eigentlich schon damals ausschließlich Aufträge vom russischen Kaiserhof entgegennehmen durfte, ist nur durch die Tatsache zu erklären, dass Freiherr Stroganow dem Hof sehr nahe stand und durch die Ehe einer seiner Nichten mit einem Neffen Katharina der I. auch eine Verwandtschaft mit dem Romanow-Haus innehatte.

1753 bis 1754 errichtete Rastrelli unter Verwendung des Fundaments und teilweise auch der Grundmauern des abgebrannten Hauses das heutige dreigeschossige Palais einschließlich des Flügels von der Seite der Moika-Uferstraße sowie der 50 Paradesäle im Inneren. Von den letzteren ist heute der Große Saal und das zentrale Vestibül im Originalzustand erhalten. Seit 1753 lebte Rastrelli als Ehrenbewohner in dem Palais, das den Namen des Auftraggebers und des Eigentümers des Bauwerks erhielt. Nach dem Tod von Sergei Stroganow im Jahre 1756 erbte dessen Sohn Freiherr (später Graf) Alexander Sergejewitsch Stroganow das Palais. Alexander Stroganow galt wie sein Vater als bedeutender Kunstsammler und brachte im Palais unter anderem seine Sammlung von Mineralien unter, die heute wieder im Mineralienkabinett besichtigt werden kann. Er war es auch, der Ende des 18. Jahrhunderts einen Umbau des Palast-Interieurs veranlasste, bei dem die meisten Paradesäle ihre heutige, klassizistische statt bisher barocke Gestalt annahmen. An diesem Umbau war der damals noch junge Baumeister Andrei Woronichin beteiligt. Woronichin war einer der Leibeigenen Stroganows, der an seine künstlerische Begabung glaubte und ihm eine solide Ausbildung ermöglichte. Neben Woronichin gestaltete Fjodor Demerzow, ein klassizistischer Stadtbaumeister des späten 18. Jahrhunderts, die Innenräume.

Nach dem Tod Alexander Stroganows wurde das Palais von seinem Sohn Graf Pawel Alexandrowitsch Stroganow übernommen, und auch später gehörte die Residenz bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein dem Stroganow-Geschlecht. Der letzte Besitzer bis zur Verstaatlichung des Palais nach der Oktoberrevolution war Graf Sergei Alexandrowitsch Stroganow, unter dem im Innenhof des Palais ein Garten mit einer kleinen Exposition von Statuen und Skulpturen aus der Sammlung Alexander Stroganows angelegt wurde. Dieser Garten musste 2003 einem mit Glaskuppel überdachten Restaurant weichen.

In den 1920er-Jahren hatte das verstaatlichte Palais einschließlich der Kunstbestände aus dem Stroganow-Haus den Status einer Filiale der Eremitage und war als Kunstmuseum für die Öffentlichkeit zugänglich. 1929 wurde das Museum jedoch aufgelöst. Ein Teil der dort befindlichen Kunstwerke wurde dabei in den Winterpalast und andere Ausstellungs- und Aufbewahrungsräume der Eremitage übertragen, ein weiterer Teil wurde anderen Kunstmuseen des Landes übergeben, einige aber auch im europäischen Ausland versteigert und damit für Russland unwiederbringlich verloren. Ab 1937 wurde das Palais mehrere Jahrzehnte lang als Verwaltungssitz mehrerer Organisationen genutzt und verkam bis zum Ende der 1980er-Jahre zusehends.

1988 erhielt das Palais erneut den Museumsstatus und wurde in das Russische Museum eingegliedert. In den 1990er-Jahren wurden die beiden Hauptfassaden restauriert, und Anfang der 2000er-Jahre begann die Sanierung der Innenräumlichkeiten.

Architektur

Das Stroganow-Palais gilt heute als das einzige Bauwerk auf dem Newski-Prospekt 10, das die barocken Originalformen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts ohne größere Veränderungen beibehalten hat. Zahlreiche dekorativen Elemente wie der konkave Dachgiebel über dem zentralen Portal, die Portiken in der Fassadenmitte oder die oben und unten schmuck ornamentierten Fenstereinfassungen (die dortigen Reliefs einer männlichen Person im Profil halten einige Historiker für Selbstbildnisse Rastrellis) fallen an den Fassaden zum Newski-Prospekt 10 und zur Moika auf und sind als architektonische Stilelemente der Blütezeit des Petersburger Barocks charakteristisch. Der frische rosarote Fassadenanstrich mit dekorativen Elementen in Weiß verleiht den Fassaden eine feierliche, ebenfalls für den reifen Barock typische Gestalt. Das krönende Element des Außendekors ist der Dachgiebel zum Newski-Prospekt 10 hin, in dessen Mitte eine Reliefabbildung des Familienwappens der Stroganows an die Namensgeber des Gebäudes erinnert.

Von der Innenarchitektur ist im Besonderen der einzige Paradesaal zu erwähnen, der das barocke Design Rastrellis im Wesentlichen beibehalten hat und im Unterschied zu den anderen rund 50 Sälen von dem klassizistischen Umbau Ende des 18. Jahrhunderts nicht betroffen war. Das ist der Große Saal, der durch eine äußerst prunkvolle Skulpturen- und Malereidekoration auffällt und mit seiner hellgrünen Farbgestaltung ein wenig an das bekannteste barocke Rastrelli-Bauwerk Petersburgs, den Winterpalast, erinnert. In dem Ensemble der klassizistischen Paradesäle sind unter anderem die Gemäldegalerie, der Parade-Speisesaal sowie das Mineralienkabinett des Grafen Alexander S. Stroganow erwähnenswert.

Heutige Situation

1995 öffnete das Palais als Filiale des Russischen Museums erstmals seit der Schließung 1929 für Besucher. Die Restauration der meisten der in den Jahrzehnten der Fremdnutzung erheblich in Mitleidenschaft gezogenen Paradesäle erfolgte im Vorfeld der 2003 begangenen Feierlichkeiten zum 300. Jahrestag der Stadtgründung Petersburgs. Gegenwärtig sind noch drei Säle unrenoviert und für Besucher geschlossen, darunter die ehemalige Gemäldegalerie, in der aktuell Rastaurationsarbeiten am Laufen sind.

Neben der ständigen Exposition des Russischen Museums im Palais – das ist das Mineralienkabinett mit der Originalsammlung teils rarer Minerale aus der Sammlung von Alexander S. Stroganow – gibt es in einzelnen Paradesälen des Gebäudes in regelmäßigen Abständen wechselnde Themenausstellungen aus den Beständen des Russischen Museums wie auch anderer russischer und ausländischer Museen. Zudem befindet sich im Palais ein Wachsfigurenkabinett, dessen Figuren nicht nur sämtliche Mitglieder des Stroganow-Hauses darstellen, sondern auch im Palais gewesene Vertreter des Kaiserhofes sowie die an der Gestaltung des Palais mitgewirkten Architekten.

  • Die im Herzen der Stadt Sankt Petersburg an der Newa gelegene Eremitage (ru...
  • Auferstehungskirche - Die Auferstehungskirche, auch als Blutkirche, Erlöserki...
  • Der Newski-Prospekt (russisch Невский проспект) ist die Hauptstraße Sankt P...
  • Die Peter-und-Paul-Festung (russ. Петропавловская крепость, Petropawlowskaj...

Stadtplan Stroganow-Palais

Stroganow-Palais Sankt Petersburg Stadtplan

Im Moment beliebte Unterkünfte

Bolshoi Prospekt 37, 197198 Sankt Petersburg
EZ ab 99 €, DZ ab 117 €
Moskovsky Prospekt 97B, 196084 Sankt Petersburg
EZ ab 87 €, DZ ab 87 €
Nevsky Prospekt 69, 191025 Sankt Petersburg
EZ ab 162 €, DZ ab 184 €
Nevsky Prospekt 88-72, 191025 Sankt Petersburg
EZ ab 101 €, DZ ab 111 €


Reiseführer gratis zu Ihrer Hotelbuchung in Sankt Petersburg

Unterkünfte buchen

Reservieren Sie ein günstiges Angebot hier über Citysam ohne Buchungsgebühr. Kostenlos bei jeder Buchung erhalten Sie über Citysam einen E-Book Guide!

Landkarte Sankt Petersburg

Entdecken Sie Sankt Petersburg sowie die Region über unsere virtuellen Straßenkarten. Direkt per Landkarte findet man beliebte Attraktionen und buchbare Hotels.

Sehenswürdigkeiten

Informationen von Isaakskathedrale, Eremitage , Peter-und-Paul-Festung, Sommergarten und viele andere Sehenswürdigkeiten finden Sie innerhalb unseres Reiseportals dieser Region.

Hotels auf Citysam

Beliebte Hotels in Sankt Petersburg jetzt suchen und reservieren

Die folgenden Hotels befinden sich in der Umgebung von Stroganow-Palais und sonstigen Sehenswürdigkeiten wie Auferstehungskirche , Eremitage , Alexandersäule. Zusätzlich finden Sie Hotelsuche momentan 880 weitere Sankt Petersburg-Hotels. Jede Buchung inklusive kostenfreien PDF-Reiseführer für Ihre Reise.

Restaurant Hotel Russian Ampir

Nevsky Prospekt 17 22m bis Stroganow-Palais

Taleon Imperial Hotel 5* TOP

Nab.Reki Moyki 59 98m bis Stroganow-Palais

Abajour at Nevsky Inoffizielle Bewertung 3

Nevsky Prospekt 23 Apt 20 110m bis Stroganow-Palais

Residence Moika River Hotel 3* TOP

Nab.Reki Moyki 42 120m bis Stroganow-Palais

By the Hermitage Hotel 3* TOP

Naberezhnaya Reki Moiki 42 120m bis Stroganow-Palais

Suche nach ähnlichen Unterkünften:

Anreise:
Abreise:

Stroganow-Palais in Sankt Petersburg Copyright © 1999-2021 time2cross AG Berlin Hotels & Hotel-Reisen. Alle Rechte vorbehalten.